89. Stiftungsfest
Mit der Huldigung an das amtierende Königspaars Peter und Dagmar Kleinwechter vor dem Torbogen begann am Samstagmittag für die Kolpingfamilie Havixbeck der zweite Teil ihres 89. Stiftungsfestes mit dem eigentlichen Höhepunkt, dem Königsschießen. Begleitet vom Blasorchester zog eine stattliche Anzahl von Familien zur Kranzniederlegung am Ehrenmal und weiter zur Vogelstange am Stopfer. Dort übernahm Kolping-Vorsitzender Christian Wöstmann als neuer König gemeinsam mit seiner Ehefrau Anne die Regentschaft für ein Jahr.
Aber so schnell ging es dann doch nicht. Im Gegenteil: Es dauerte Stunden, bis es soweit war. Schießmeister Marc Henrichmann musste insgesamt 348 Mal nachladen, bevor der zähe Rest des Vogels endlich zu Boden sank. Erst mit dem 349. Schuss und Treffer jubelte das Volk seinem neuem König zu.
Zuvor hatten Thomas Ahmann die Krone mit dem 20. Schuss, Hermann Kleine-Vorholt mit dem 76. Schuss den Apfel und Andreas Janning mit dem 122. Schuss das Zepter heruntergeholt.
Dann geriet das ganze Traditionsspiel ins Stocken. Und daran trug nicht allein ein heftiger Regenschauer die Schuld. Der einzige, der tapfer weiter zielte, hieß Christian Wöstmann. Der Rest der schießberechtigten Havixbecker Kolpingmitglieder verhielt sich in vornehmer Zurückhaltung.
Doch alle, einschließlich des Ehrenpräses Pfarrer em. Albert Wöstmann und der fröhlich feiernden Gäste aus Bellegarde, jubelten auf, als dann endlich der Vogel in Späne zerlegt aufgab.
Auf dem Rückweg ins Dorf, den die alten wie neuen Majestäten einschließlich kleiner Prinzen in der stattlichen Pferdekutsche von Heiner Weiligmann antraten, schien wieder die Sonne vom blauen Himmel. Und als dann auch noch Präses Pfarrer Siegfried Thesing zur Gratulation auf dem Dorfplatz schritt, erschien die Szenerie in einem goldenen Licht. Bei der Proklamation der neuen Majestäten begeisterten die Fahnenschläger die Zuschauer mit gekonnter Artistik.
Am Abend trafen sie sich alle gemeinsam zum Festball Forum der Anne-Frank-Gesamtschule. „Königliche“ wie „bürgerliche“ Familien, Nachbarn, Gönner und Freunde aus Havixbeck sowie aus der französischen Partnerstadt Bellegarde verbrachten einige vergnügte Stunden.