Am 8. Dezember wäre Adolph Kolping 200 Jahre alt geworden. Bundesweit wurde deshalb des Begründers des katholischen Sozialverbands Kolpingwerk gedacht.
Auch die Kolpingfamilie Havixbeck stieß nach dem Festgottesdienst, der von Pfarrer Siegfried Thesing gefeiert wurde, beim gemeinsamen Frühstück auf Adolph Kolping an.
Helmut Ahmann, ehemaliger Vorsitzender der Kolpingfamilie Havixbeck und seit mehr als 50 Jahren Mitglied des Kolpingverbandes, hielt die Festrede.
Ahmann nutzte den Anlass, auch die Havixbecker Verbandsgeschichte in Erinnerung zu bringen. Vor inzwischen 91 Jahren wurde die Kolpingfamilie in Havixbeck gegründet. Waren vor dem Zweiten Weltkrieg vor allem religiöse Themen von Interesse, vollzog sich nach 1945 ein Wandel. Nun engagiert sich der Ortsverband zudem in den Bereichen Arbeit, Familie und Gesellschaft.
Ahmann erinnerte die Anwesenden an Handwerker- und Stenografie-Kurse, die Gründung der örtlichen Frauengruppe 1976 sowie große Familienferienfreizeiten. „Damals sind wir mit dem Fahrrad mit 150 Mann bis nach Olpe gefahren.“
Er versäumte auch nicht, auf das politische Engagement verschiedener Mitglieder des Kolpingwerks hinzuweisen. Und natürlich dachte er anerkennend an das religiöse und soziale Engagement des Vereins zurück.
Ganz nach Kolpings Worten „Die Tat ziert den Mann“ hatte es die Havixbecker Kolpingfamilie nie bei Gottesdiensten und Wallfahrten belassen, sondern durch Kleidersammlungen oder das Wiederflottmachen alter Fahrräder auch immer materielle Hilfe für Bedürftige organisiert. „Vielen Dank allen Kolping-Schwestern und -Brüdern, die sich in den vergangenen 90 Jahren für den Verband engagiert haben“, so Helmut Ahmann.
Doch in der Gegenwart seien Frauen und Männer bereit, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen, freute sich Ahmann. Rund 500 Mitglieder zähle der Ortsverband zurzeit. „Die Kolpingfamilie Havixbeck ist eine Säule und ein Eckpfeiler in der Pfarrgemeinde“, erklärte er nicht ohne Stolz. Es lohne sich, als gläubiger Katholik Flagge zu zeigen, auch wenn der jüngste Skandal in der katholischen Kirche auch die Kolpingfamilie träfe.
Ahmann berichtete von kritischen Nachfragen junger Havixbecker, wofür genau die Kolpingfamilie denn Geld sammle. „Ich antworte dann: Ich sammle nicht für Tebartz-van Elst, ich sammle für Havixbecker Familien, die in Not geraten sind.“
Auch die Schließung der Zentralküche im Stift Tilbeck ließ Ahmann nicht unerwähnt. „Diese Schließung ist mehr als der Wegfall von 16 Arbeitsplätzen.“
Was die Zukunft sonst noch mit sich bringe, wisse man nicht, doch „die Nöte der Zeit werden Euch lehren, was zu tun ist“, zitierte Ahmann noch einmal den Wegbereiter für die katholische Sozialbewegung, Adolph Kolping.
Vorsitzender Berthold Lenter ergriff in der Folge das Wort und begrüßte die neuen Mitglieder im Ortsverband mit der Überreichung des Kolping-Abzeichens: „Wir freuen uns, auf ihre aktive Mitgliedschaft.“ Zudem wies er auf den besinnlichen Abend der Kolping-Frauen hin, der für den heutigen Dienstag um 19.30 Uhr bei Claudia Thier, Schützenstraße 91, geplant ist.
Vielen Dank allen Kolping-Schwestern und -Brüdern, die sich in den 90 Jahren für den Verband engagiert haben.
Helmut Ahmann
„Damals sind wir mit dem Fahrrad mit 150 Mann bis nach Olpe gefahren.“
Helmut Ahmann
WN Bericht von Angelika Fliegner